Vier Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler verschiedener Herkunft lernen im Klassenraum interkulturelle Kompetenz bei einem Dozenten.
Interkulturelle Kompetenz

Pädagogisch wirksam. Gesetzlich anerkannt. 100 Prozent praxisnah.

Warum dieses Thema zählt

Aktuell recherchiere ich den Anteil ausländischer Pflegekräfte im deutschen System. Kostenfreie Hintergründe und erste Einordnungen findest du im Artikel. Im Kurs vertiefen wir diese Analyse und übertragen sie in die Praxis.

24 Stunden nach § 4 PflAPrV

Gilt als gesetzlich anerkannte Pflichtfortbildung.

Zielgruppe

  • Praxisanleitungen in der Pflege & im Funktionsdienst

  • Pflegepädagog:innen und freigestellte Fachkräfte

  • Pflegeeinrichtungen & Kliniken mit Ausbildungsauftrag

Termine und Veranstaltungsort

Neu: 06.10.2025 bis 08.10.2025 – Modul A5 „Online Live Seminare via Zoom“

10.06.-12.06.2026 – Modul S8  „BG Universitätsklinikum Bergmannsheil, Bessemerstr. 80, 44793 Bochum“  

Zielgruppe

  • Praxisanleitungen in der Pflege und im Funktionsdienst

  • Pflegepädagoginnen, Pflegepädagogen und freigestellte Praxisanleitungen

  • Pflegeeinrichtungen und Kliniken mit Ausbildungsauftrag

Teilnahmebescheinigung und Zertifikat
Wird nach vollständiger Teilnahme ausgestellt. Dient als Nachweis für die gesetzlich geforderte Pflichtfortbildung.

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Kostenlose Zusatzinfos im Artikel. Persönliche Beratung auf Wunsch.

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Interkulturell kompetent in der Pflegeausbildung

Fortbildung für die Praxisanleitungen

In der heutigen Pflegeausbildung treffen Menschen aus vielen Kulturen aufeinander. Pflegefachkräfte, Auszubildende und Praxisanleiterinnen bilden ein Team, das unterschiedlich geprägt ist und deshalb über interkulturelle Kompetenz verfügen muss. Dieser Blogbeitrag zeigt, warum eine Fortbildung für die Praxisanleitung unerlässlich ist, wenn es darum geht, Vielfalt wertzuschätzen, Stärken zu erkennen und eine hochwertige Pflege zu gewährleisten. Sie erhalten einen umfassenden Überblick über die interkulturelle Praxisanleitung, praktische Tipps für die Umsetzung im Rahmen des Arbeitsalltags und wichtige theoretische Grundlagen. Die Lektüre lohnt sich, denn sie bündelt Erkenntnisse aus aktuellen Studien und praxisnahen Beispielen und zeigt, wie Sie als Praxisanleiterin oder Praxisanleiter die Pflegeausbildung interkulturell gestalten können.

1. Welche Ziele hat eine interkulturelle Fortbildung für die Praxisanleitung?

Eine Fortbildung für die Praxisanleitung soll Praxisanleiterinnen und Praxisanleitern helfen, die Vielfalt im beruflichen Umfeld bewusst wahrzunehmen und ihre Handlungskompetenz zu stärken. Beim Bildungscampus Koblenz wird betont, dass Menschen aus unterschiedlichen Kulturen während der Pflegeausbildung miteinander in Kontakt kommen und es dabei zu interkulturellen Überschneidungssituationen kommt. Eine Fortbildung setzt hier an und sensibilisiert für kulturelle Unterschiede, um Missverständnisse zu vermeiden und Konflikte konstruktiv zu lösen. Das Ziel ist es, die Teilnehmenden zu einer reflektierten Haltung zu bewegen, ihnen Verständnis für fremde Kulturen zu vermitteln und sie bei der Entwicklung eigener Stärken zu unterstützen.

Die MBN Medizinische Bildungsakademie beschreibt in ihrem Seminar zur interkulturellen Kompetenz, dass Praxisanleiterinnen durch kulturelle Sensibilisierung ihre Handlungskompetenz verbessern und sich nicht nur mit anderen Kulturen, sondern auch mit der eigenen kulturellen Prägung auseinandersetzen sollen. Diese Reflexion stärkt das Selbstbewusstsein und hilft, die Beziehung zu Auszubildenden sowie zu Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Kulturen zu vertiefen.

Eine Fortbildung deckt häufig Themen wie Begriffsdefinitionen Interkulturalität, Transkulturalität, Kultur und Religion, Sensibilisierung für kulturelle Prägung, Fallarbeit und Reflexion ab. Ziel ist eine nachhaltige Stärkung der interkulturellen Kompetenz, damit Praxisanleitende ihre Lernenden individuell und kultursensibel begleiten können.

2. Warum ist interkulturelle Kompetenz in der Pflegeausbildung unverzichtbar?

Die Pflegeausbildung befindet sich in einem Wandel. Diversität prägt zunehmend den Alltag in Theorie und Praxis. Studien zeigen, dass die Vielfalt der Auszubildenden, Lehrkräfte und Praxisanleiterinnen zunimmt und deshalb in der pflegepädagogischen und pflegerischen Ausbildung systematisch berücksichtigt werden sollte. Eine kultursensible Ausbildung basiert auf der Wertschätzung aller Beteiligten, auf der Reflexion eigener und fremder Prägungen und auf dem Bewusstsein für Machtasymmetrien und unterschiedliche Kommunikationsmuster.

Interkulturelle Kommunikation ist ein Schlüssel für Teamarbeit und Patientenversorgung. Fachbeiträge betonen, dass durch Sprachbarrieren, kulturelle Normen und verschiedene Kommunikationsstile leicht Missverständnisse entstehen können. Teams, die kulturelle Unterschiede überwinden, profitieren von Vielfalt, entwickeln innovative Lösungen und bieten eine bessere Patientenversorgung. Gleichzeitig weisen Studien darauf hin, dass internationale Pflegefachkräfte häufig Rassismus und Diskriminierung erleben. Die Entwicklung interkultureller Kompetenz trägt dazu bei, ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen.

In der Pflege geht es nicht nur um Patientensicherheit, sondern auch um den Ausbildungserfolg. Projekte wie INGE Integration und Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen zeigen, dass eine integrierte interkulturelle Pflegeausbildung Kommunikationshindernisse abbauen soll und durch disziplinübergreifende Lehrformen die interkulturelle Kompetenz und Bildungssprache aller Auszubildenden fördert. Wenn interkulturelle Kompetenz verankert ist, profitieren sowohl Auszubildende mit als auch ohne Migrationshintergrund.

3. Wie wirkt sich Vielfalt auf die tägliche Praxis in der Praxisanleitung aus?

Vielfalt zeigt sich im Arbeitsalltag durch unterschiedliche Weltanschauungen, Sprachen und Kommunikationsstile. Praxisanleiterinnen stehen damit vor der Herausforderung, eine Balance zwischen individuellen Bedürfnissen der Auszubildenden und den Anforderungen des Pflegebetriebs zu schaffen. Die Praxis zeigt, dass heterogene Gruppen in der Pflegeausbildung nicht nur Defizite mitbringen, sondern auch enormes Potenzial. Wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten und den Neulingen die nötige Unterstützung geben, können deren vielfältige Erfahrungen und Fähigkeiten zur Stärkung des Teams beitragen.

Allerdings kann Sprache eine Barriere darstellen. Viele Auszubildende sprechen mehrere Sprachen, aber das fachsprachliche Niveau in der Pflege ist anspruchsvoll und wird oft unterschätzt. Small Talk, Übergaben oder Visiten können für Menschen mit Deutsch als Zweitsprache zu Hürden werden. Der Artikel über kultursensible und sprachsensible Anleitung betont, dass diese sprachlichen Schwierigkeiten bei manchen Kolleginnen und Kollegen zu einer Stigmatisierung der Auszubildenden führen. Die wirkliche Stärke dieser Personen, ihre Mehrsprachigkeit und ihre beruflichen Erfahrungen aus dem Ausland, wird dadurch häufig nicht erkannt. Eine Fortbildung schärft den Blick für diese Stärken und vermittelt Praxisanleiterinnen Methoden zur Sprachförderung.

Auch strukturelle Faktoren wie Fachkräftemangel, Fluktuation oder Zeitdruck beeinflussen den Umgang mit Vielfalt. Bei häufig wechselnden Teams entsteht Unsicherheit, die die Akzeptanz kultureller Unterschiede erschwert. Die Leitung ist hier gefordert, stabile Rahmenbedingungen zu schaffen und eine Kultur der Offenheit zu fördern. Praxisanleiterinnen, die interkulturell geschult sind, können in diesem Rahmen eine Atmosphäre schaffen, in der Vielfalt als Bereicherung angesehen wird.

4. Wie unterstützt Fortbildung die Stärken von Praxisanleiterinnen?

Praxisanleiterinnen sind das Bindeglied zwischen Theorie und Praxis. Sie begleiten Auszubildende in der Pflegeausbildung und sollen deren berufliches Wachstum fördern. Eine interkulturelle Fortbildung stärkt sie in dieser Rolle, indem sie pädagogische und kommunikative Kompetenzen vermittelt.

Seminare legen Wert auf Selbstreflexion. Teilnehmende sollen ihre eigene kulturelle Prägung erkennen und sich mit Vorurteilen und Stereotypen auseinandersetzen. Diese Auseinandersetzung ist wichtig, um sich empathisch in andere Menschen hineinzufühlen und sie individuell zu unterstützen. Gleichzeitig werden praxisnahe Werkzeuge vermittelt, um die Stärken von Auszubildenden zu erkennen. Ein Beispiel ist die Fallarbeit, in der reale Situationen diskutiert und Lösungsstrategien erarbeitet werden.

Durch solche Fortbildungen erwerben Praxisanleiterinnen nicht nur Wissen über interkulturelle Unterschiede, sondern trainieren auch Kommunikations und Konfliktlösekompetenzen. Sie lernen, wie sie die Stärken ihrer Auszubildenden hervorheben können, beispielsweise durch gezielte Rückmeldungen, die nicht nur Fehler, sondern auch positive Entwicklungen benennen. Dies trägt zu einer positiven Lernkultur bei, in der sich Auszubildende wertgeschätzt fühlen und ihre Potenziale entfalten können.

5. Welche Rahmenbedingungen fördern eine erfolgreiche Umsetzung?

Die Umsetzung einer interkulturellen Fortbildung für die Praxisanleitung erfordert klare Rahmenbedingungen. Studien weisen darauf hin, dass die Integration interkultureller Kompetenzen nicht allein durch individuelles Engagement gelingen kann, sondern dass auch rechtliche, ökonomische und institutionelle Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Es braucht Strukturen, in denen Fortbildungen gefördert, zeitlich eingeplant und finanziert werden. Die Leitungsebene spielt eine zentrale Rolle, denn sie muss stabile Teams, klare Verantwortlichkeiten und kontinuierliche Unterstützung sicherstellen.

Eine gute Umsetzung beinhaltet auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Abteilungen. Das INGE Projekt zeigt, dass Pflege, Sprache und Kultur integrativ gedacht werden sollten. Lehrende unterschiedlicher Fächer arbeiten zusammen, und die gesamte Klasse wird als Entwicklungsteam begleitet. Solche interprofessionellen Ansätze schaffen eine Lernumgebung, in der interkulturelle Themen selbstverständlich sind.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass Fortbildungen nicht nur einmalig stattfinden. Interkulturelle Kompetenz entwickelt sich über längere Zeit. Regelmäßige Auffrischungen und die Einbindung der Inhalte in den Arbeitsalltag sichern einen nachhaltigen Effekt. Ein strukturiertes Mentoring Programm, Sprachpatenschaften oder regelmäßige Reflexionsrunden sind Beispiele dafür, wie die erworbenen Kompetenzen gelebt werden können.

6. Wie gestaltet man kultursensible und sprachsensible Anleitung?

Kultursensible und sprachsensible Anleitung erfordert eine bewusste Haltung und praktische Methoden. Der Artikel über kultursensible Anleitung beschreibt, dass jemand kultursensibel agiert, wenn er sich der Existenz unterschiedlicher Kulturen bewusst ist, diese anerkennt und sein Wissen darüber in das eigene Handeln einbezieht. Der erste Schritt besteht darin, die eigene kulturelle Prägung zu reflektieren. Welche Werte, Normen und Rituale beeinflussen mein Verhalten

Anschließend geht es darum, sich über die Kulturen der Auszubildenden zu informieren. Dazu gehören nicht nur religiöse Zugehörigkeiten oder Nationalitäten, sondern auch familiäre Gepflogenheiten oder Vereinszugehörigkeiten. In der Praxis bedeutet das, Fragen zu stellen und Interesse zu zeigen, ohne stereotype Annahmen zu treffen. Rollenspiele und Fallstudien helfen, interkulturelle Situationen durchzuspielen und Handlungskompetenzen aufzubauen.

Sprachsensibilität beginnt damit, einfache und klare Sprache zu verwenden. Praxisanleiterinnen sollten darauf achten, Fachbegriffe zu erklären und bei Missverständnissen nachzufragen. Der Artikel hebt hervor, dass Auszubildende mit Deutsch als Zweitsprache zwar manchmal Schwierigkeiten im Small Talk haben, aber häufig mehrere andere Sprachen fließend sprechen und über umfangreiche berufliche Erfahrungen verfügen. Eine sensibel geführte Anleitung ermutigt dazu, diese Stärken einzusetzen und gleichzeitig sprachliche Barrieren abzubauen.

7. Welche Herausforderungen gibt es in der Praxisanleitung mit interkulturellem Kontext?

Interkulturelle Praxisanleitung ist anspruchsvoll, weil sie zahlreiche potenzielle Konfliktfelder birgt. Der Alltag in der Pflege ist hektisch. Zeitdruck, Personalmangel und wechselnde Teamkonstellationen können die Geduld strapazieren. In solchen Situationen werden kulturelle Unterschiede häufig als störend empfunden. Fachliteratur mahnt, dass Machtasymmetrien, Fremdbilder und unterschiedliche Kulturmuster zu kommunikativen Herausforderungen führen können.

Zudem führt der demografische Wandel dazu, dass immer mehr internationale Pflegefachkräfte nach Deutschland kommen. Diese Entwicklung ist nötig, um den Fachkräftemangel zu bewältigen, bringt aber auch sprachliche und kulturelle Herausforderungen mit sich. Auszubildende mit Deutsch als Zweitsprache müssen häufig Sprachbarrieren überwinden. Gleichzeitig haben sie das Recht auf eine faire und diskriminierungsfreie Ausbildung.

Praxisanleiterinnen fühlen sich manchmal mit diesen Anforderungen allein gelassen. Fortbildungen können diese Belastung reduzieren, indem sie Methoden zur Konfliktlösung vermitteln und den Umgang mit interkulturellen Themen trainieren. Wichtig ist, dass Konflikte nicht als Scheitern gesehen werden, sondern als Lernchance. Eine offene Kommunikation, Feedback Kultur und die Bereitschaft zur kontinuierlichen Selbstreflexion sind entscheidend, um interkulturelle Hürden zu überwinden.

8. Welche Modelle und Konzepte zur interkulturellen Pflegeausbildung existieren?

In der pflegepädagogischen Forschung wurden unterschiedliche Modelle entwickelt, um die interkulturelle Pflegeausbildung zu unterstützen. Ein grundlegendes Modell stammt von Madeleine Leininger, die das transkulturelle Pflege Modell entwickelte. Es betont, dass Pflegeprozesse kulturell geprägt sind und dass Pflegekräfte die kulturellen Faktoren ihrer Patienten kennen müssen, um eine angemessene Versorgung zu gewährleisten. Ein weiteres Konzept ist das Sunrise Modell, das die sozialen Strukturen und kulturellen Praktiken in den Mittelpunkt stellt und Pflegenden dabei hilft, kulturelle Einflüsse auf die Gesundheit zu verstehen.

Praktisch orientierte Konzepte wie das INGE Projekt gehen einen Schritt weiter und integrieren Kultur und Sprache direkt in die Ausbildung. Auszubildende mit und ohne Migrationshintergrund lernen gemeinsam und werden in ihrer Sprachentwicklung unterstützt, während sie gleichzeitig ihre interkulturelle Kompetenz ausbauen. Dieses Modell zeigt, dass eine systematische Verknüpfung von Pflegefachwissen, Sprachförderung und interkultureller Bildung möglich ist.

Daneben werden in Fortbildungen immer öfter Methoden aus der Erwachsenenbildung eingesetzt. Kollegiale Fallberatung, interkulturelle Austauschprogramme, Rollenspiele und Workshops zur Selbstreflexion gewinnen an Bedeutung. Die Forschung empfiehlt zudem, interkulturelle Kompetenzen in die Ausbildung der Lehrenden zu integrieren und kultursensible Curricula zu entwickeln. Nur wenn Lehrende selbst interkulturell geschult sind, können sie dieses Wissen an ihre Auszubildenden weitergeben.

9. Wie können Auszubildende und Praxisanleiterinnen voneinander lernen?

Interkulturelle Praxisanleitung ist keine Einbahnstraße. Auszubildende bringen ihre eigenen kulturellen Hintergründe, Kenntnisse und Fähigkeiten ein. Sie sprechen oft mehrere Sprachen, verfügen über Ausbildungserfahrungen aus anderen Ländern und haben vielfältige Kompetenzen. Wenn diese Ressourcen erkannt und wertgeschätzt werden, profitieren alle Beteiligten.

Praxisanleiterinnen können ihren Auszubildenden Raum geben, über ihre Kultur zu erzählen, und diese Informationen in die Pflegeausbildung einfließen lassen. Lernende können wiederum Feedback geben und ihre Sichtweise mitteilen. In interkulturellen Teams ist es hilfreich, Peer Learning Ansätze zu nutzen. Erfahrene Auszubildende aus bestimmten Kulturen können als Sprachbuddys fungieren, während neue Auszubildende von ihnen lernen. Projekte wie das INGE Modell setzen auf Teamteaching und sehen die ganze Klasse als Entwicklungsteam.

Der gegenseitige Austausch stärkt das Vertrauen und verbessert die Zusammenarbeit. Er hilft, Vorurteile abzubauen und eröffnet allen Beteiligten neue Perspektiven. Durch diesen Dialog wird die Pflegeausbildung lebendig, und die Praxisanleitung wird zu einem Ort des gemeinsamen Lernens und Wachsens.

10. Wie können die Stärken der Auszubildenden im interkulturellen Umfeld gefördert werden?

Viele Auszubildende mit Migrationshintergrund bringen wertvolles Vorwissen und Fähigkeiten mit, die oft nicht sofort sichtbar sind. Eine kultursensible Praxisanleitung erkennt diese Stärken und nutzt sie im Ausbildungsalltag. Der Artikel über kultursensible Anleitung weist darauf hin, dass Auszubildende, die in mehreren Sprachen kommunizieren und im Ausland studiert oder gearbeitet haben, über zahlreiche Fähigkeiten verfügen. Sie verstehen verschiedene Gesundheitssysteme, haben ein anderes Gespür für Pflegebeziehungen und können dabei helfen, kulturelle Missverständnisse zu überbrücken.

Um diese Stärken zu fördern, ist es hilfreich, dass Auszubildende eigene Projekte übernehmen, ihr kulturelles Wissen in Lehrsituationen einbringen oder als Mentorinnen und Mentoren für neue Mitarbeitende fungieren. Die Praxisanleitung sollte Feedback geben, das die Entwicklung unterstützt und Erfolge sichtbar macht. Auch strukturelle Maßnahmen wie das Angebot von Sprachkursen oder die Anerkennung von Vorerfahrungen tragen dazu bei, dass Auszubildende sich entfalten können.

Darüber hinaus sollten Praxisanleiterinnen ermutigt werden, ihre Auszubildenden zu ermächtigen, Verantwortung zu übernehmen. Wenn die Lernenden erleben, dass ihre Beiträge ernst genommen werden, stärken sie ihr Selbstbewusstsein und entwickeln sich zu souveränen Pflegefachkräften.

11. Wie sieht die Zukunft der interkulturellen Fortbildung für die Praxisanleitung aus?

Die Zukunft der interkulturellen Fortbildung wird geprägt sein von Digitalisierung, neuen Lernformaten und einer wachsenden Internationalisierung der Pflegeberufe. Online Seminare und Blended Learning Konzepte machen Fortbildungen ortsunabhängig und ermöglichen den Austausch von Erfahrungen über Ländergrenzen hinweg. Interkulturelle Themen werden in Aus und Weiterbildungen selbstverständlich verankert, und die Pflegeausbildung wird zunehmend als globaler Lernraum verstanden.

Gleichzeitig wird sich der Schwerpunkt von der reinen Wissensvermittlung hin zur Förderung von Selbstreflexion, Empathie und Kommunikationsfähigkeit verschieben. Projekte wie INGE zeigen, dass interdisziplinäre Ansätze, Teamteaching und digital unterstütztes Lernen wichtige Bausteine sind. Eine enge Verzahnung von Praxis und Theorie, kombiniert mit internationalem Austausch, wird das Verständnis für interkulturelle Themen vertiefen und dazu beitragen, dass interkulturelle Kompetenz zu einer Kernkompetenz aller Pflegefachkräfte wird.

Für Praxisanleiterinnen bedeutet dies, dass sie sich kontinuierlich fortbilden sollten. Die Pflegewelt wird bunter und globaler. Wer in diesem Umfeld erfolgreich leiten und ausbilden möchte, muss bereit sein, neue Wege zu gehen, sich auf Fremdes einzulassen und die eigenen Stärken weiterzuentwickeln.

12. Zusammenfassung: Die wichtigsten Erkenntnisse

  1. Interkulturelle Fortbildung sensibilisiert für kulturelle Unterschiede und hilft, Konflikte zu vermeiden.
  2. Diversität in der Pflegeausbildung erfordert kultursensible Praxisanleitung, um Potenziale zu erkennen und zu fördern.
  3. Interkulturelle Kommunikation verbessert die Teamarbeit und die Qualität der Patientenversorgung.
  4. Projekte wie INGE verbinden Pflege, Sprache und Kultur zu einem integrativen Konzept.
  5. Kultursensible Anleitung bedeutet, sich der eigenen kulturellen Prägungen bewusst zu werden und andere Kulturen zu respektieren.
  6. Strukturelle Rahmenbedingungen und kontinuierliche Fortbildungen sind entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung.
  7. Auszubildende mit Migrationshintergrund bringen wertvolle Stärken mit, die gezielt gefördert werden sollten.
  8. Gegenseitiger Austausch zwischen Praxisanleiterinnen und Auszubildenden fördert das Verständnis und baut Vorurteile ab.
  9. Die Zukunft der interkulturellen Fortbildung liegt in interdisziplinären Konzepten, digitalem Lernen und internationalem Austausch.