Pflegekräfte beim Refresherkurs im Gesundheitswesen – Praxisanleitung Fortbildung im Refresherzentrum

Leitfaden für Erst,- Zwischen- und Abschlussgespräche in der Pflegeausbildung

Die Pflegeausbildung in Deutschland ist anspruchsvoll und komplex. Pflegeauszubildende werden über mehrere Jahre in vielfältige Situationen geführt, in denen fachliche Kompetenz, Empathie, Kommunikationsfähigkeit und rechtliche Grundlagen eng miteinander verwoben sind. Damit Auszubildende sich in dieser Lernumgebung sicher und gefördert fühlen, spielen strukturierte Gespräche zwischen Auszubildenden und Praxisanleitenden eine zentrale Rolle. Der rechtliche Rahmen verlangt nicht nur, dass diese Gespräche stattfinden, sondern gibt auch Empfehlungen zur Dokumentation und inhaltlichen Gestaltung. Im Musterentwurf des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) werden die zentralen Rubriken für Erst‑, Zwischen‑ und Abschlussgespräche definiert. Diese Rubriken bilden die Grundlage für den folgenden Leitfaden, der ein innovatives Gesprächsmodell vorstellt und durch praxisnahe Tipps ergänzt wird.

Gesprächsformen und rechtliche Grundlage

In der generalistischen Pflegeausbildung begleiten drei Arten von Gesprächen den Praxiseinsatz: das Erstgespräch, das Zwischengespräch und das Abschlussgespräch. Jedes Gespräch erfüllt eine andere Funktion, wird aber durch dieselben vier Dokumentationsrubriken strukturiert:

  • Reflexion der Ausbildungssituation – Im Erstgespräch geht es um die Reflexion der Erwartungen aller Beteiligten. Im Zwischengespräch und im Abschlussgespräch wird der vergangene Einsatz gemeinsam reflektiert, insbesondere in Bezug auf Zusammenarbeit, Praxisanleitung und Teamunterstützung.

  • Ziele des Praxiseinsatzes – Zu Beginn definiert die Praxisanleitung gemeinsam mit der Auszubildenden anzubahnende Kompetenzen und individuelle Lernziele. Im Verlauf des Einsatzes werden diese Ziele mit der Kompetenzentwicklung abgeglichen, angepasst und ergänzt.

  • Lern- und Arbeitsaufgaben der Pflegeschule – Hier werden die von der Schule vorgegebenen Aufgaben erfasst, der Bearbeitungsstand dokumentiert und Unterstützungsbedarf geklärt.

  • Ergebnis und Vereinbarungen – In jedem Gespräch werden konkrete Absprachen zum weiteren Verlauf des Einsatzes getroffen und unterzeichnet.

Diese Rubriken geben dem Gespräch Struktur und bieten einen Orientierungsrahmen für die Dokumentation. Für die inhaltliche Ausgestaltung stellt dieser Leitfaden ein neues Modell vor, das über die traditionellen Fragelisten hinausgeht und die Beziehungsgestaltung sowie die Kompetenzentwicklung in den Mittelpunkt rückt.

Das M O S A I K Modell: Ein innovativer Gesprächsaufbau

Zwei Pflegefachkräfte werden im Refresherzentrum zur Mosaikmethode geschult und setzen das Modell erfolgreich im Gesprächsaufbau ein
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Menschen verbinden (M)

Der Einstieg dient dem Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung. Wertschätzung, Anerkennung der bisherigen Leistungen und ein offenes Ohr für aktuelle Bedürfnisse schaffen eine positive Gesprächsatmosphäre. Hier kann die Praxisanleitung mit Fragen wie: „Was hat Ihnen in den letzten Tagen Freude bereitet?“ oder „Welche Herausforderung beschäftigt Sie gerade?“ beginnen.

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Orientierung schaffen (O)

Danach werden Gesprächsziel, Agenda und Zeitrahmen benannt. Die Beteiligten wissen, was sie erwartet, und können sich darauf einstellen. Dies stärkt das Gefühl von Sicherheit und Beteiligung.

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Stand erfassen (S)

In dieser Phase geht es um eine realistische Einschätzung des bisherigen Einsatzes. Mittels Selbst‑ und Fremdeinschätzung werden Stärken, Lernfelder und konkrete Beispiele aus dem Arbeitsalltag gesammelt. Die Praxisanleitung stützt sich hier auf Beobachtungen, Rückmeldungen des Teams und dokumentierte Lernergebnisse.

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Aufgaben planen (A)

Auf Basis der Reflexion werden konkrete Lern‑ und Arbeitsaufgaben definiert. Ziele werden so formuliert, dass sie spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sind. In dieser Phase werden auch notwendige Ressourcen und Unterstützungsangebote vereinbart.

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Impulse geben (I)

Feedforward ersetzt hier das reine Feedback: Die Praxisanleitung gibt konstruktive Anregungen, wie die Auszubildende ihre Kompetenzen weiterentwickeln kann. Kurze Rückmeldungen mit Blick auf zukünftige Handlungen unterstützen einen wachstumsorientierten Lernprozess.

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Klar vereinbaren (K)

Zum Abschluss werden alle besprochenen Ziele, Aufgaben und Unterstützungsangebote schriftlich festgehalten. Verbindliche Vereinbarungen schaffen Klarheit und Verlässlichkeit. Hier sollten beide Beteiligten unterschreiben.

Dieses Modell bietet einen roten Faden für alle Gesprächsarten. Der Schwerpunkt verschiebt sich je nach Anlass: Beim Zwischengespräch liegt der Fokus auf dem Stand der Kompetenzentwicklung und der Planung weiterer Aufgaben; beim Abschlussgespräch stärker auf der Leistungseinschätzung und den Empfehlungen für den weiteren Ausbildungsweg.

Vorbereitung und Rahmenbedingungen

Eine gute Vorbereitung erleichtert den Gesprächsverlauf enorm. Praxisanleitende sollten sich kurz vor dem Gespräch Zeit nehmen, um wesentliche Beobachtungen, Rückmeldungen und Fragen zu sammeln. Folgende Punkte haben sich bewährt:

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Klare Ziele formulieren: Notieren Sie ein bis drei Kernziele des Gesprächs.

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Konkrete Beobachtungen sammeln: Halten Sie Datum, Situation und beteiligte Personen fest. Konkrete Beispiele helfen, Einschätzungen zu objektivieren.

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Stärken und Lernfelder benennen: Überlegen Sie vorab, welche positive Entwicklung Sie hervorheben können und welche Bereiche weiteren Lernbedarf zeigen.

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Anleitungssequenzen planen: Skizzieren Sie kurze Übungseinheiten oder Aufgaben, die im Anschluss an das Gespräch umgesetzt werden können.

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Rahmen sichern: Suchen Sie einen ungestörten Raum, stellen Sie Getränke bereit, schaffen Sie eine entspannte Atmosphäre.

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Zeit begrenzen: Zeigen Sie den Zeitrahmen sichtbar an und kommunizieren Sie, welche Abschnitte wie lange dauern sollen (z. B. 10 Minuten Einstieg, 20 Minuten Stand erfassen, 20 Minuten Aufgaben planen, 10 Minuten Vereinbarungen).

Diese Vorbereitung ermöglicht einen strukturierten Ablauf und signalisiert der Auszubildenden Respekt für ihre Zeit und Anliegen.

Gesprächsablauf im Detail

Im Folgenden werden die einzelnen Phasen des M O S A I K‑Modells detailliert beschrieben. Für jedes Element gibt es Beispiele für Formulierungen, Fragen sowie Hinweise zur Gesprächsführung.

Menschen verbinden

Der Beginn eines Gesprächs entscheidet häufig über die Offenheit und den Verlauf. Eine warme Begrüßung, Dank für den bisherigen Einsatz und die Einladung zum Mitgestalten des Gesprächs schaffen Vertrauen. Beispiele:

  • „Vielen Dank für Ihren Einsatz in den letzten Wochen. Ich habe gesehen, wie engagiert Sie an die Pflegeplanung herangegangen sind.“

  • „Wie geht es Ihnen heute? Gibt es etwas, das Sie vor diesem Gespräch gern ansprechen möchten?“

  • „Worauf sind Sie in den letzten Tagen besonders stolz?“

Wertschätzung sollte ehrlich sein und sich auf beobachtbare Leistungen beziehen. So fühlen sich Auszubildende gesehen und ermutigt.

Orientierung schaffen

Nachdem der Kontakt hergestellt ist, folgt die Strukturierung des Gesprächs. Erläutern Sie, was der Zweck des Treffens ist, wie lange es dauern wird und welche Punkte besprochen werden. Ein kurzer Überblick reduziert Unsicherheit und gibt dem Gespräch einen klaren Rahmen. Beispiele:

  • „Unser Gespräch heute dauert etwa 75 Minuten. Zuerst schauen wir uns an, was in den letzten Wochen gut gelaufen ist und wo es Herausforderungen gab. Danach legen wir gemeinsam fest, welche Lernziele Sie als Nächstes erreichen möchten. Zum Schluss vereinbaren wir konkrete Schritte.“

  • „Ich möchte, dass Sie sich jederzeit einbringen. Wenn Ihnen ein Punkt besonders wichtig ist, sagen Sie es bitte, damit wir genug Zeit dafür einplanen.“

Dieser klare Ablauf fördert Transparenz und Beteiligung.

Stand erfassen

In dieser Phase wird der Lernstand anhand von Beispielen aus der Praxis, Rückmeldungen des Teams und der eigenen Einschätzung erfasst. Wichtige Fragen können sein:

  • Welche Situationen aus den letzten Wochen haben Ihnen Sicherheit gegeben?

  • Wo haben Sie sich unsicher gefühlt und was hat gefehlt?

  • Welche Rückmeldungen aus dem Team haben Ihnen weitergeholfen?

Die Praxisanleitung sollte mit konkreten Beobachtungen arbeiten: „Am Montag haben Sie den Verbandswechsel eigenständig vorbereitet und die sterile Arbeitsweise sehr sorgfältig eingehalten. Das hat den Patienten beruhigt und das Team entlastet.“ Daraus lassen sich Stärken und Lernfelder ableiten. Es empfiehlt sich, auch Selbsteinschätzung und Fremdeinschätzung einander gegenüberzustellen. Eine einfache Skala von eins bis fünf (Kompetenzstern) kann helfen, die Entwicklung in verschiedenen Bereichen (Patientenorientierung, Fachkompetenz, Kommunikation, Organisation, Verantwortung) sichtbar zu machen.

Aufgaben planen

Auf der Basis der Reflexion werden konkrete Lern‑ und Arbeitsaufgaben definiert. Dabei sollten Ziele so formuliert werden, dass sie spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert (SMART) sind. Beispiele:

  • „Bis zum 30. September führen Sie zwei vollständige Medikamentenrunden unter Supervision durch, inklusive Vorbereitung, Kontrolle, Verabreichung und Dokumentation. Sie nutzen hierfür die Checkliste zur Medikationssicherheit. Nach jeder Runde reflektieren wir gemeinsam, was gut lief und wo Sie sich noch unsicher fühlen.“

  • „Sie planen und führen einen kompletten Pflegeprozess für eine zugewiesene Patientin durch. Dazu gehören Anamnese, Zielsetzung, Maßnahmenplanung, Durchführung und Evaluation. Wir besprechen jede Phase vorab und reflektieren danach gemeinsam.“

Gleichzeitig sollten notwendige Ressourcen benannt werden: Checklisten, Lernkarten, Lernpartner aus dem Team, Literatur oder Hospitationen.

Impulse geben

Feedforward legt den Fokus auf zukunftsorientierte Anregungen statt auf Rückschau. Konstruktive Impulse können in Form des SBI‑Modells gegeben werden (Situation, Behavior, Impact). Beispiel:

  • „Situation: In der letzten Frühschicht haben Sie die Übergabe übernommen. Behavior: Sie haben sehr strukturiert berichtet und die wichtigsten Informationen klar und verständlich vermittelt. Impact: Das Team fühlte sich gut informiert und konnte schnell in den Dienst starten. Zukunft: Ich wünsche mir, dass Sie diese Struktur beibehalten und am Ende jeder Übergabe eine kurze Zusammenfassung anbieten.“

Neben solchen strukturierten Impulsen können auch Fragen wie „Was möchten Sie beim nächsten Mal ausprobieren?“ oder „Was würde Ihnen helfen, noch sicherer zu werden?“ gestellt werden. Wichtig ist, dass die Anregungen realistisch bleiben und die Auszubildende nicht überfordern.

Klar vereinbaren

Am Ende werden alle Ziele, Aufgaben, Ressourcen und Unterstützungsangebote schriftlich festgehalten. Dabei können die Formulierungen aus dem BIBB‑Musterprotokoll als Vorlage dienen. Die Rubrik „Ergebnis und Vereinbarungen“ sollte klare, überprüfbare Absprachen enthalten. Beide Gesprächspartner unterschreiben die Vereinbarungen und erhalten eine Kopie. Konkrete Formulierungen könnten sein:

  • „Sie führen ab nächster Woche die komplette Körperpflege bei zwei Patienten allein durch und reflektieren nach jeder Pflege mit der Zwei‑Fragen‑Karte (Was lief gut? Was kann verbessert werden?). Ich begleite und unterstütze Sie bei Bedarf.“

  • „Wir vereinbaren, dass Sie bis zum nächsten Gespräch drei Einträge in Ihrem Lernjournal verfassen, in denen Sie besondere Situationen beschreiben und reflektieren. Ich gebe Ihnen dazu zeitnah Rückmeldung.“

Durch klare Vereinbarungen wird das Gelernte verbindlich gemacht und ein kontinuierlicher Lernprozess gesichert.

Fragenkatalog und Hilfsmittel

Ein umfangreicher Fragenkatalog unterstützt die Gesprächsführung und hilft, relevante Informationen zu sammeln, ohne die Auszubildende zu überfordern. Die Fragen sollten immer offen gestellt werden und zur Selbstreflexion anregen.

Beziehung und Motivation

  • Was hat Ihnen in den letzten Tagen besonders Freude bereitet?

  • Wobei haben Sie sich unterstützt gefühlt?

  • Welche Ihrer Stärken konnten Sie gezielt einsetzen?

Selbstreflexion und Lernprozess

  • Was würden Sie in einer ähnlichen Situation wieder genauso machen?

  • Was würden Sie beim nächsten Mal anders angehen?

  • Wie erkennen Sie selbst, dass Sie Fortschritte machen?

Praxisbezug und Kompetenzentwicklung

  • Welche Tätigkeit möchten Sie im nächsten Dienst sicherer beherrschen?

  • Welche Stolpersteine haben Sie erlebt und wie könnten wir sie gemeinsam umgehen?

  • Welche Materialien oder Ressourcen unterstützen Sie beim Lernen?

Teamarbeit und Kommunikation

  • Was lief in der Zusammenarbeit mit dem Team gut?

  • Wo gab es Missverständnisse und wie können wir diese klären?

  • Welche Absprachen erleichtern Ihnen die Arbeit im Team?

Solche Fragen eröffnen Räume für Eigenverantwortung und fördern die Selbstwirksamkeit der Auszubildenden.

Beziehungsgestaltung und Motivation

Ein erfolgreiches Gespräch lebt von einer wertschätzenden und empathischen Haltung. Die Praxisanleitung sollte sich Zeit nehmen, der Auszubildenden zuzuhören und Verständnis zu zeigen. Folgende Prinzipien helfen, eine förderliche Beziehung zu gestalten:

  • Aktives Zuhören: Wiederholen Sie das Gehörte in eigenen Worten und prüfen Sie, ob Sie richtig verstanden haben.

  • Trennung von Beobachtung und Bewertung: Beschreiben Sie erst, was Sie wahrgenommen haben, und ergänzen Sie danach Ihre Einschätzung.

  • Klarheit und Transparenz: Sprechen Sie offen über Erwartungen, Aufgaben und Verantwortlichkeiten.

  • Fehler als Lernchance: Machen Sie deutlich, dass Fehler zum Lernprozess gehören. Eine konstruktive Fehlerkultur fördert Offenheit und Weiterentwicklung.

  • Ressourcenorientierung: Fragen Sie nach Stärken und unterstützen Sie deren Einsatz im Pflegealltag.

Diese Grundhaltungen schaffen eine Atmosphäre, in der Auszubildende sich trauen, Fragen zu stellen, Unsicherheiten zu äußern und Verantwortung zu übernehmen.

Dokumentation und Nachbereitung

Die Dokumentation von Gesprächen ist nicht nur eine formale Pflicht, sondern hilft, Lernprozesse sichtbar zu machen und Absprachen nachzuverfolgen. Laut BIBB‑Musterprotokoll soll die Dokumentation sich auf die vier Rubriken konzentrieren: Reflexion der Ausbildungssituation, Ziele des Praxiseinsatzes, Lern‑ und Arbeitsaufgaben der Pflegeschule sowie Ergebnis und Vereinbarungen.

Es empfiehlt sich, stichpunktartig zu protokollieren, dabei aber konkrete Beispiele, Daten und Namen (ohne Patientendaten) festzuhalten. Jede Vereinbarung sollte ein Kriterium (Was genau? Bei wem? Bis wann?), eine verantwortliche Person und einen Zeitraum enthalten. Nach dem Gespräch sollten beide Parteien eine Kopie der Dokumentation erhalten.

Die Nachbereitung umfasst auch die Umsetzung der vereinbarten Aufgaben. Kurze Reflexionen nach Anleitungssequenzen, das Führen eines Lernjournals oder regelmäßige Feedbackschleifen im Team unterstützen die nachhaltige Integration von Gelerntem.

Häufige Herausforderungen und Lösungsansätze

In der Praxis können verschiedene Schwierigkeiten auftreten, die eine flexible und sensible Gesprächsführung erfordern:

  • Zeitdruck: Wenn der Dienstbetrieb das Gespräch unterbricht, sollte eine kurze Unterbrechung vereinbart und ein Folgetermin festgelegt werden.

  • Unrealistische Selbsteinschätzung: Ein Kompetenzstern oder Skalen helfen, Differenzen zwischen Selbst‑ und Fremdwahrnehmung sichtbar zu machen. Konkrete Beobachtungen und gemeinsame Praxistests klären die tatsächliche Kompetenz.

  • Unsicherheiten und Ängste: Ein offenes Ohr, die Bestätigung, dass Fragen willkommen sind, und kleine, erreichbare Schritte erhöhen die Sicherheit.

  • Fehlende Motivation: Ressourcenorientierung, Lob für Fortschritte und die Verbindung zwischen eigenen Zielen und Ausbildungszielen wirken motivierend.

  • Konflikte im Team: Hier hilft es, den Fokus auf das Lernziel zu lenken und klare Kommunikationswege zu vereinbaren. Bei Bedarf können Konfliktgespräche separat geführt werden.

Diese Lösungsansätze zeigen, dass es weniger um Perfektion als um eine kontinuierliche, reflektierte Lernbegleitung geht.

Praktische Werkzeuge für den Alltag

Um die Erkenntnisse aus dem Gespräch in den Alltag zu überführen, können kleine Werkzeuge genutzt werden:

  • Zwei‑Fragen‑Karte: Nach jeder Anleitungssequenz beantworten die Beteiligten zwei Fragen: Was lief gut? und Was möchte ich beim nächsten Mal anders machen?

  • Erfolgsglas: Jedes Teammitglied notiert sichtbare Fortschritte oder Erfolge der Auszubildenden auf kleine Zettel, die gesammelt und im Gespräch reflektiert werden.

  • Stopp‑Wort: Ein vereinbartes Wort signalisiert im Dienst, dass eine kurze Lernsequenz startet. So lassen sich Lerngelegenheiten spontan nutzen, ohne den Ablauf der Pflege zu stören.

  • Kompetenzstern: Mit einer einfachen Skala wird die Entwicklung in verschiedenen Kompetenzbereichen sichtbar gemacht.

Diese Werkzeuge fördern Kontinuität und binden das Team ein.

Fazit

Zwischen‑ und Abschlussgespräche sind in der Pflegeausbildung mehr als ein administrativer Akt. Richtig gestaltet werden sie zu Motoren der Lernentwicklung, stärken die Beziehung zwischen Auszubildenden und Praxisanleitenden und sichern die Qualität der Pflege. Der vorgestellte Leitfaden mit dem M O S A I K‑Modell bietet eine praxisnahe Struktur, die sowohl die gesetzlichen Anforderungen als auch pädagogische Erkenntnisse berücksichtigt. Durch wertschätzende Kommunikation, klare Zielsetzung, kompetenzorientierte Aufgabenplanung und verbindliche Vereinbarungen entsteht ein Lernraum, in dem Auszubildende wachsen und Verantwortung übernehmen können. Dieser Leitfaden lädt dazu ein, Gespräche als Chance zu sehen – für Reflexion, Motivation und gemeinsame Weiterentwicklung.

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Veranstaltungs Details 

Dozent:

Dennis Tefett

Zielgruppe:

Praxisanleitungen im Gesundheitswesen

Dauer:

8 Unterrichtsstunden

Datum und Uhrzeit:

nach Absprache

Seminarformen/ Ort:

Inhouse Schulung

Das Refresher Zentrum – Starke Anleitung – Starke Auszubildende – Starke Betriebe.